Da Die Welt del 21/11/2005
Originale su http://www.welt.de/data/2005/11/21/806712.html
Anerkennung des Strafgerichtshofs verlangt
Festakt zum 60. Jahrestag der Nürnberger Prozesse
Nürnberg - Zur Vermeidung von Verbrechen wie in der NS-Zeit müssen nach Ansicht der Bundesregierung endlich alle Staaten der Erde den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag anerkennen und das Statut ratifizieren. "Davon sind wir leider noch weit entfernt", kritisierte der Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Alfred Hartenbach, bei einem Festakt zum 60. Jahrestag der Nürnberger Prozesse gegen NS-Kriegsverbrecher. Um zu vermeiden, daß Prozesse vor dem Strafgerichtshof als "Siegerjustiz" abgewertet würden, müsse das Völkerstrafrecht gleichmäßig auf alle Staaten angewendet werden.
Der Präsident des Internationalen Strafgerichtshofs, Philippe Kirsch, räumte ein, die Bedeutung der Nürnberger Prozesse für die Weltgemeinschaft sei lange Zeit unterschätzt worden. "Nürnberg markiert den Beginn einer internationalen Strafgerichtsbarkeit", sagte der Kanadier.
Der Präsident des Internationalen Strafgerichtshofs, Philippe Kirsch, räumte ein, die Bedeutung der Nürnberger Prozesse für die Weltgemeinschaft sei lange Zeit unterschätzt worden. "Nürnberg markiert den Beginn einer internationalen Strafgerichtsbarkeit", sagte der Kanadier.